Die St. Nikolaikirche
gehört zu den schönsten Zeugnissen mittelalterlicher Backsteinarchitektur in Norddeutschland. Sie ist nach St. Marien Lübeck die zweithöchste Backsteinbasilika der Welt und gilt als deren Nachfolgebau. Der warme rote Backstein prägt St. Nikolai, ebenso wie die ungewöhnlich steilen Proportionen, die die Blicke und Herzen in die Höhe ziehen. Die reiche Ausstattung verbindet uns mit den Glaubenshaltungen früherer Generationen.
St. Nikolai ist mit St. Marien und St. Georgen eine von drei hanseatischen Großkirchen, die das Stadtbild der Hansestadt Wismar prägen.
Die Hansestadt Wismar ist im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt worden. Die beiden Großkirchen St. Marien und St. Georgen haben ihre Dachflächen und Gewölbe verloren. Die wertvollsten Stücke ihrer Ausstattung befinden sich heute in der Nikolaikirche. Leider wurde das Kirchenschiff der Marienkirche 1960 gesprengt. Im erhaltenen Turm befindet sich heute eine sehenswerte Ausstellung zur Backsteingotik. Die Georgenkirche ist nach 1990 wieder aufgebaut worden. Heute finden dort Ausstellungen und Konzerte statt. Gelegentlich kann dort auch ein Gottesdienst erlebt werden.
Technische Daten:
-Länge 85 m Breite 58 m.
-Mittelschiff 37 m hoch 10,5 m breit
-Seitenschiff 18,5 m hoch 5,5 m breit
-Turmhöhe 64 m (bis 1703: 120 m) (Der schiefe Turm von Pisa hat eine Höhe von 57 m)
-Es wurden ca. 3.000.000 Backsteine für den Bau verwendet
-Geschätztes Gewicht 20.000 t
-Die beiden ältesten Glocken hängen im Seigerturm und sind über 500 Jahre alt.
-Die schwerste Glocke im Hauptturm wiegt etwa 5,5 t und stammt aus der Barockzeit.
Die drei historischen Taufbecken sind bis heute in Gebrauch.
-In die Schale des Taufengels passt knapp 1 l Wasser,
-In das romanische Becken passen 50 l
-Und in das gotische über 400 l Wasser.
Im Mittelalter hatten hier 40 geistliche ihren Dienst. Heute kann sich die Gemeinde nur noch einen leisten.
Die Predella zeigt eine Abendmahlsdarstellung. Darüber sehen wir die Kreuzabnahme, eine Kopie des Rubensoriginals von Benjamin Block (1653). Über dem Bild befand sich eine Uhr. Der Altar wird bekrönt vom triumphierenden Christus. Vor dem Altar befinden sich ein romanisches Taufbecken und ein aus gotischem Gestühl gefertigtes Lesepult.
Der Hauptaltar ist ein Werk des Spätbarock (1774).
Die Chororgel (2010)
St. Nikolais jüngstes Bauwerk wurde von Johannes Soldan gefertigt. Es wurden Register der Vorgängerorgel des Wismarer Orgelbaumeisters Friedrich Wilhelm Winzer von 1862 verwendet.
Das Triumphkreuz (15. Jahrhundert)
Das Kreuz stammt aus dem ehemaligen Wismarer Dominikanerkloster.
Die Kanzel (1708)
Ein barockes Werk von Johannes von Rehn.
Die Mende-Orgel
Sie hat einen Renaissanceprospekt mit barocken Erweiterungen Das Werk stammt von Johann Gottlob Mende (1787—1850). Unsere Gemeinde hat es aus der Nicolaikirche in Freiberg / Sachsen erworben und 1985 hier eingebaut. Die Orgel hat zwei Manuale, Pedal und 30 Register mit knapp 2000 Pfeifen. Die kleinste Pfeife hat die Länge eines kleinen Fingers, die größte ist 6 Meter lang.
Die beheizbare Winterkirche unter der Orgelempore entstand zu derselben Zeit und wurde 1990 in Betrieb genommen. Darin finden in der kalten Jahreszeit die Gottesdienste statt. Zweimal die Woche gibt es dort Essen für Bedürftige, welches von Ehrenamtlichen liebevoll zubereitet wird. Die Evangelische Musikschule und die Kantorei Wismar nutzen diesen Raum mehrfach die Woche für Proben. Konfirmandenunterricht, Gemeindeabende, Konzerte oder auch Kinovorführungen haben hier ihr zu Hause.

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Helmut Hartkopf

mob [at] hhis.de
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