Löwenpudel:
Nach der volkstümlichen Sage war Karl der Große erzürnt über die Osnabrücker, als er erfuhr, dass die Bürger während seiner Abwesenheit wieder Kontakte zu Wittekind und den heidnischen Sachsen geknüpft hatten. Karl tat den Schwur, die Stadt züchtigen zu wollen, indem er dem ersten Lebewesen, das ihm bei seinem Einzug in Osnabrück entgegenkäme, den Kopf abschlagen würde.
Als Karl in die Stadt einzog, getraute sich nur seine Schwester, die mit einem christlichen Sachsen verheiratet war, ihm mit der Absicht entgegenzutreten, um Gnade für die Bürger zu bitten. Karl sah sie kommen und flehte zum Himmel, er möge ihn aus dieser schrecklichen Lage befreien. Tatsächlich sprang plötzlich der Lieblingshund seiner Schwester, ein Pudel, heran und leckte dem König die Hand. Karl tötete ihn und erfüllte somit seinen Schwur, ohne einem Menschen das Leben zu nehmen. Die dankbaren Bürger ließen das Bild des Hundes in Stein hauen und auf dem Domhof aufstellen. Sie nannten ihn den Löwenpudel.

Haarmannsbrunnen:
In Osnabrück ließ der Stahlwerksdirektor August Haarmann im Jahr 1909 den Haarmannsbrunnen errichten, der in der Stadt vielfach als Denkmal für die 1893 umgekommenen Bergleute verstanden wird. Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht belegt. Haarmann, der aus einfachen Verhältnissen stammte, hatte sich sein Studium als Bergmann verdient.
Hexengang:
Den Namen Hexengang erhielt die Gasse wahrscheinlich erst im 19. Jahrhundert, als man vermutete, dass die im 16. und 17. Jahrhundert als Hexen im Bucksturm gefangen gehaltenen Frauen durch den Hexengang zur Wasserprobe an die Hase geführt wurden. Diese Annahme gilt jedoch als widerlegt, da der Hexengang zum Bereich des katholischen Domes gehört, die Hexenverfolgung jedoch durch den evangelisch geprägten Magistrat der Stadt erfolgte.
Der ursprüngliche Name Klapperhagen beruht auf dem Verbot, dass sich Personen, die an Lepra oder der Pest erkrankt waren, nicht in den Dom begeben durften. Hier an der Domfassade durften sie jedoch dem Gottesdienst teilhaben, mussten sich jedoch mit einer Ratsche vor sich warnen.

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Helmut Hartkopf

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