“Unsere Reise auf zwei Rädern”
 
 
Es war auf Mallorca im Jahr 2012, als wir uns mit zwei Frauen unterhalten haben, und sagten: wenn wir in Rente sind, kaufen wir uns Fahrräder und erkunden die Welt.
Eine der Frauen sagte uns: „Macht es jetzt, ich habe es leider versäumt“, und erzählte uns ihre Geschichte.
Darüber haben wir dann lange nachgedacht, und uns im Frühjahr 2015 Räder gekauft.
 
Und tatsächlich: Zwei Räder später und mit einer Mischung aus Skepsis und Neugier haben wir unsere erste gemeinsame Runde gedreht – ganz gemütlich, nur ein paar Kilometer übers Land. Kein großer Plan, keine Ausrüstung, aber dieser Moment hat etwas bei uns ausgelöst.
 
Schon nach den ersten Touren haben wir gespürt: Das ist genau unser Ding.
Die Bewegung, die frische Luft, das Gefühl, wieder Kind zu sein – einfach loszufahren und zu sehen, wohin der Weg uns führt. Bald wurden aus kleinen Ausflügen größere Touren, ganze Wochenenden, Urlaube – und aus einer spontanen Idee eine gemeinsame Leidenschaft.
 
Wir lieben es, durch Wälder zu fahren, an Flüssen entlang, durch kleine Dörfer, die man mit dem Auto nie entdeckt hätte. Helga schwärmt jedes Mal von den Farben der Natur, vom Wind, vom Duft nach Sommerregen. Und ich? Ich genieße die Gespräche mit anderen unterwegs – Radfahrer sind ein eigenes Völkchen. Offen, freundlich, neugierig. Oft bleibt man einfach stehen, kommt ins Gespräch, tauscht Geschichten und Tipps aus.
 
Was aber nie fehlen darf: eine gute Kaffeepause.
Ein schöner Hofladen, ein kleines Café im Nirgendwo – mit einem Stück Kuchen, das man sich nach 30 Kilometern auch wirklich verdient hat.
 
In den letzten zehn Jahren haben wir so viel gesehen: Die Küsten der Nordsee, die Seen von Mecklenburg, die Höhen von Südtirol und die Flussufer entlang der Donau. Inzwischen haben wir die Erde einmal umradelt. Aber egal, ob nah oder fern – das Gefühl bleibt immer dasselbe: Freiheit auf zwei Rädern.
 
Für uns ist das Radfahren längst mehr als ein Hobby. Es ist unser gemeinsamer Rhythmus geworden. Unsere Art, Zeit miteinander zu verbringen, unterwegs zu sein, zu staunen – und das Leben in vollen Zügen zu genießen.
 
Und auch heute – zehn Jahre später – stehen die Räder startklar in der Garage. Wohin es als Nächstes geht? Wir wissen es noch nicht.
Aber eins ist sicher: Wir fahren. Gemeinsam.
 
 
     Helmut Hartkopf
 
     tmp [at] hhis.de
 
 
 
 
 
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